Als Alternative zum üblichen „was machen wir denn heute?“, zu eingefahrenen Rollen von Führen und Mitmachen oder der Neigung, sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen, schlagen wir vor, abwechselnd Regie für den Tag zu übernehmen. Das ist eine Variante des „Wunschspiels“ aus unseren Workshops. Es gibt zwei Rollen: „Yang“ führt Regie und wünscht, was der/die andere (mit)machen soll, „Yin“ lässt sich führen und erfüllt die Wünsche. Yang führt durch den Tag, sagt also nicht nur: wir machen einen Ausflug da hin, sondern bestimmt, wann und wie, jetzt Pause, hier schauen, dann dorthin gehen …
Was soll der andere tun oder nicht tun? Wann geht’s zurück? Was dann? Was essen und trinken wir? Wann stehen wir auf, wann gehen wir ins Bett? Oder mal einen faulen Tag genießen, nichts tun, auch mal allein sein (dabei auf jeden Fall die Zeit angeben), in die Wolken schauen, reden oder schweigen, nur sein. Vielleicht den halben Tag im Bett verbringen, die Liebe pflegen, reden, massieren. Auch dabei wünscht Yang und leitet Yin durch die sinnlich-sexuelle Begegnung.
In der Yin-Rolle keine eigenen Vorschläge machen, sich mit Kritik und Ablehnung zurückhalten und sich auch nicht in voller Begeisterung zu eigenmächtigem Handeln hinreißen lassen. Nur das tun, was gewünscht ist, und aufmerksam für die Wünsche des anderen bleiben. Wenn ein Wunsch wegen einer inneren Grenze nicht erfüllt werden kann, nicht den ganzen Wunsch ablehnen, sondern sagen, wo die Grenze ist, und fragen, ob es nicht möglich ist, einen Teil des Wunschs zu erfüllen.
Kurzanleitung zum Wunsch-Spiel
Das „Wunschspiel“ ist Bestandteil des Workshops „Garten der Liebe“ und der Jahresgruppe.