Wir laden Sie ein, sowohl das Heilende als auch das Heilige in Ihrem Zusammensein zu feiern, vielleicht in Leidenschaft, Verletzlichkeit, Ekstase, Trauer oder Freude – und in stillen, meditativen Momenten von Berührtheit und VerbundenSein.
Die Quelle der Liebe
Wenn ich verliebt, glücklich oder erregt bin, sind es immer meine eigenen Gefühle. Sie werden vielleicht durch die Begegnung mit einem anderen Menschen ausgelöst, aber nicht von außen in mich hineingetragen. Auch wirke ich durch mein Verhalten, meine Erwartungen, meine unbewussten Verhaltensmuster auf das, was mir von anderen entgegenkommt.
Solange ich die Ursache für mein Glück oder meine Unzufriedenheit im Außen sehe, mache ich mich vom anderen abhängig. Wenn ich aber zu meiner eigenen Fähigkeit stehe, Liebe, Lust und Glück zu empfinden, und mich so annehmen kann, wie ich bin, dann bin ich selbständig und frei. Zugleich bin ich aber auch selbst für mich und mein Geschick verantwortlich.
Im Tantra gibt es zahlreiche Übungen für die Wahrnehmung und Stärkung des eigenen Energieflusses, die Erhöhung der Sensitivität, die Erfahrung von Ekstase und Entspannung, die Heilung des erotischen Selbstbildes und die Entwicklung des weiblichen bzw. männlichen Potentials.
Liebesglück und Beziehungskunst
Ohne Grundkenntnisse in der Kunst der Paarpflege kann aus dem ersten Liebesglück mit der Zeit ein Beziehungskampf werden. Zu einer glücklichen Partnerschaft gehören neben Achtsamkeit, gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung der Andersartigkeit vor allem partnerschaftliche Kommunikation und Mut zum eigenen persönlichen Wachstum.
Wir leiten in der Jahresgruppe dazu an, Liebe und Heilung zu einem selbstverständlichen Teil der Paarbeziehung werden zu lassen. Verständnis, Wertschätzung, Vertrauen, Glück und Erfüllung werden durch besondere Kommunikations- und Interaktionsübungen gefördert.
Es entsteht ein Bewusstsein dafür, wie wir im Paar einander bei der Heilung innerer Wunden und der Entwicklung unserer Gaben helfen können. Die Partnerschaft kann so zu einem wunderbaren Weg persönlicher und spiritueller Entwicklung werden.
Auch gibt es immer wieder Gelegenheit, die unterschiedlichen Erfahrungen, Sichtweisen und Qualitäten von Frauen und Männern in getrennten Gruppen zu erkunden.
Sexuelle Heilung
Sinnlichkeit, Erotik und Sexualität haben in unserer Kultur ihre Natürlichkeit und Unschuld verloren, körperliche Lust ist selbst in der Intimität der Paarbeziehung oft mit Scham, Leistungsdruck und Schuldgefühlen verbunden. Nur wenige Paare leben dauerhaft eine für beide wirklich erfüllende Sexualität.
Abgesehen von sexueller Traumatisierung oder Selbstabwertung sind oft einfach nur mangelnde Kenntnisse, übernommene Normen und Vorbilder oder eingefahrene Gewohnheiten im Weg.
In der Tantragruppe können die Partner lernen, einander liebevoll bei der sexuellen Heilung zu begleiten – seelisch und körperlich. Dies schafft tiefes, intimes Vertrauen, ermöglicht Öffnen und Loslassen in Geborgenheit und lässt die Liebe im Paar weiter wachsen.
Aber auch das sexuelle Bild vom anderen Geschlecht erfährt dadurch eine Heilung. Fehlinformationen, irreale Annahmen, Vorurteile und störende Glaubenssätze werden korrigiert und Ängste abgebaut.
Lust erforschen
Üblicherweise lernen wir, Energie, Spannung und Erregung aufzubauen und sie – z.B. im Orgasmus – schnell wieder loszuwerden. Im Tantra verläuft der Spannungsbogen anders: Energie wird aufgebaut und auf einem hohen Niveau gehalten, um sich dann dort hinein zu entspannen. D.h. Energie und Lust werden nicht in einem begrenzten Bereich verdichtet und abgeleitet, sondern vom ganzen Körper aufgenommen. Im Kontakt mit der/dem Liebsten kann so die eigene Lust empfangen werden.
Abgesehen von der Steigerung der eigenen Vitalität und des Lustniveaus in der Partnerschaft, ist es so möglich, die Erfahrung von Ekstase, Fallenlassen und Auflösung von Grenzen nach und nach zu erweitern. Herz, Sex und Geist fließen zusammen und lassen sexuelle Erfüllung in tiefer Entspannung möglich werden.
Im Gruppenraum findet keine sexuelle Vereinigung statt, die Paare haben aber im geschützten Rahmen die Möglichkeit, angeleitete Erfahrung mit dem tantrischen Spannungsbogen zu machen.
In Liebe Sein
Frauen und Männer sind verschieden: sie haben unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse, Wünsche und Konditionierungen. Dem Liebesglück stehen manche Missverständnisse, Überlieferungen und Gewohnheiten bezüglich der sexuellen Vereinigung im Weg. Unzufriedenheit und Ratlosigkeit machen sich bei vielen Paaren breit.
Die tantrische Vereinigung bietet die Möglichkeit, in inniger Verbundenheit Liebe auszutauschen. Tantrische Energielehre, Taoismus und andere Traditionen gehen von gegensätzlichen Polaritäten aus, deren Balance und Zusammenwirken bei der sexuellen Vereinigung besonderer Achtsamkeit bedarf. So kann aus dem Bemühen Liebe zu machen ein entspanntes In Liebe Sein werden.
Und wenn sich bei Frau und Mann Sex, Herz und Geist in Liebe verbinden, kann Sexualität auch als Tor zur Glückseligkeit erfahren werden.